Ganzheitliche Zahngesundheit
von Günther Seifert
Ganzheitliche Zahn- und Körpergesundheit
Ganzheitliche Zahnmedizin geht davon aus, dass Zähne und Mundraum Ursprung akuter und chronischer Krankheiten sein können. Nach der sogenannten Herd-Theorie sind das Erkrankungen, deren Ursache nicht am erkrankten Organ, sondern an einem anderen Ort ihren Ursprung haben, der oft selbst keine Probleme verursacht oder Symptome zeigt.
Zähne, Organismus und Psyche sind eng miteinander verknüpft, beeinflussen sich gegenseitig und können Ursache für eine ganze Reihe von Beschwerden sein. Kranke Zähne oder entzündetes Zahnfleisch können den gesamten Körper nachhaltig negativ beeinflussen. Bleiben Erkrankungen wie Karies und Parodontitis über einen längeren Zeitraum unbehandelt, breiten sich die daraus resultierenden Bakterien bzw. deren Toxine unter Umständen im ganzen Organismus aus. Jedem Zahn ist ein Organ zugeordnet. Ist der Zahn erkrankt, kann sich dies an dem jeweiligen Organ äußern, auch umgekehrt. Um sich von den Beschwerden langfristig zu befreien, muss die Ursache ermittelt werden, so dass beide Störfelder, Zähne als auch Organismus, behandelt werden können.
Erkrankungen der Zähne und ihre Folgen
Entzündungen der Zähne und des Mundraums wirken sich auf den Körper aus. Bakterien siedeln sich auf der Zunge, den Zähnen und der Mundhöhle an und vermehren sich massiv bei mangelnder Mundhygiene. Es entsteht ein dichter Belag auf Zahn und Zunge. Die Bakterien bilden eine gefährliche Säure, die den Zahnschmelz angreift. Die Ablagerungen, auch Plaque genannt, bilden Zahnstein und in der Folge Karies, Entzündungen des Zahnfleisches (Parodontitis) und des Zahnhalteapperates. Mundbakterien – ihr Weg in den Körper Zähne sind über Nerven und Blutgefäße mit dem Körper verbunden. Ist eine Zahnwurzel entzündet, können Gifte aus Bakterien über die Zahnwurzelspitze in die Blutbahn eindringen und den Organismus angreifen. Wenn die Immunabwehr geschwächt ist, erhöht sich das Risiko von Folgeerkrankungen enorm.
Gesundheitliche Folgen von erkrankten Zähnen bzw. erkranktem Zahnbett
- Herzinfarkt und Schlaganfall
-
Bei einer chronischen Parodontitis gelangen Bakterien in den Blutkreislauf. Die kreisenden Entzündungsstoffe bewirken ein Verhärten der Gefäßwände und erhöhen so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfall. Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen, aber auch Dünndarmerkrankungen können mit Problemen an den Weisheitszähnen zusammenhängen.
- Lungen- und Herzentzündungen
-
Erreger einer Parodontitis können Lungen- und Herzentzündungen auslösen. Auch diese Krankheiten stehen in Zusammenhang mit einer Verhärtung der Gefäßwände.
- Alzheimer
-
Wissenschaftler fanden bei Alzheimerpatienten vermehrt DNA-Spuren eines besonders aggressiven Parodontitis-Erregers. Bakterien, die Zahnfleischentzündungen hervorrufen, könnten demnach die Entstehung von Alzheimer begünstigen. Die von den Parodontitis-Bakterien produzierten Enzyme können zu krankhaften Veränderungen im Gehirn führen.
- Diabetes
-
Parodontitis tritt bei Diabetikern weit häufiger auf. Die hohen Blutzuckerwerte beeinträchtigen die Blutgefäße. Die Widerstandskraft des Zahn-Halte-Apparates wird geschwächt und es kommt zu Infektionen. Bei Menschen mit bis zu fünf Millimeter tiefen Zahnfleischtaschen ist das Diabetesrisiko um ca. 30 Prozent erhöht. Bei noch tieferen Zahnfleischtaschen steigt es um mehr als 50 Prozent.
- Rücken-, Knie- und Nackenschmerzen
-
Fehlstellungen des Kiefers führen zu Verspannungen und Fehlhaltungen.
- Magen/ Darm
-
Ein kranker Magen und Darm stehen in Verbindung mit den kleinen und großen Backenzähnen. Deshalb werden diese auch „Magenzähne“ genannt (siehe Herdtheorie).
- Kopfschmerzen und Migräne
-
Fehlstellung der Zähne können Rücken- oder Kopfschmerzen verursachen. Funktionsstörungen im Bereich der Kiefer- und Mundmuskulatur können Ursache für falsche Körperhaltung, Kopf- und Ohrenschmerzen und Ohrengeräusche sein.
- Blasen- und Prostataprobleme
-
Bakterien aus Dentalerkrankungen können über den Blutkreislauf in die Prostata und die Blase gelangen und dort zu akuten Entzündungen führen. Nasennebenhöhlen- oder Kieferhöhlenentzündungen Paradontitis und vor allem Amalgamfüllungen sind die Entzündungstreiber und können mitursächlich für Beschwerden in diesem Bereich sein.
- Leber, Galle und Augen
-
Wenn die Eckzähne Probleme machen, können Leber oder Gallenerkrankungen der Grund sein. Laut Herdtheorie stehen Augenerkrankungen und Eckzähne in Verbindung.
- Nieren-, Schilddrüsen- und Blasenbereich
-
Kranke Schneidezähne können mit Erkrankungen dieser Organe in Zusammenhang stehen. Gut für die Zähne und die Gesundheit
Vorsorgeuntersuchung und professionelle Zahnreinigung
Zweimal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung und ebenso oft zur professionellen Zahnreiniung ist ein MUSS, um Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen frühzeitig zu erkennen.
- Regelmäßig Zähne putzen
-
Morgens vor dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen.
- Fluorid-Zahncreme verwenden
-
Fluorid trägt zum Zahnerhalt bei, beugt Karies vor und härtet den Zahnschmelz.
- Richtige Zahnbürste verwenden
-
Fragen Sie ihren Zahnarzt, welche Zahnbürste für ihre Zähne am besten ist. Alle zwei Monate eine neue Bürste kaufen.
- Richtig Zähne putzen
-
Erst die Innenflächen, dann die Außenflächen. Zum Schluss die Kauflächen. Putzen Sie Ihre Zähne immer von „Rot nach Weiß“.
- Mundspülung
-
reduziert den Zahnbelag, reduziert Bakterien und verleiht frischen Atem.
- Zunge reinigen
-
Bakterien lagern nicht nur auf Zähnen und Zahnfleisch, sondern auch auf der Zunge. Zungenbürste oder auch die normale Zahnbürste reduzieren schädliche Bakterien.
Diese Substanzen schaden den Zähnen
- süße und sauere Lebensmittel und gesüßte Getränke.
- Weizenmehlprodukte, Alkohol, Kaffee
- Nikotin