Ernährung und Zähne
von Redaktion
Ernährung und Zahngesundheit
Ohne Zähne – kein Essen, ohne gutes Essen – keine gesunden Zähne
Wir essen jeden Tag. Dabei leisten 32 Zähne einen guten Job. Im Team und arbeitsteilig beißen, kauen und zermahlen die Zähne unser Essen. Ein gesunder Zahn ist ein lebendiges Organ, das nicht nur Nahrungsmittel zerkleinert. Die Schneidezähne sind für das Abbeißen zuständig. Die Schneidezähne zerlegen das Essen in kleine Stücke. Die Eckzähne halten das Essen fest und helfen beim Zerteilen der Speisen. Die Backenzähne zerkauen die Nahrung. Backenzähne haben eine breite Oberfläche, die sogenannte Kaufläche. Wenn die Kauflächen der oberen und unteren Backenzähne aufeinanderreiben, wird das Essen dazwischen zermalmt.
Die Mundhöhle gleicht einer Chemiefabrik. Haben die Zähne das Essen zermalmt, fügen Speicheldrüsen ihren Saft hinzu. Der Speichel formt die Nahrung zu einem Brei und bereitet sie mit zahlreichen Enzymen zur Verdauung vor.
Der Speichel besteht zu 99 Prozent aus Wasser und enthält verschiedene Eiweißstoffe, Abwehrsubstanzen, Hormone und Spurenelemente. Dazu kommen gelöste Mineralsalze wie Kalzium, Natrium, Magnesium, Phosphat und Fluorid. Die machen den Zahnschmelz hart und stärken seine Widerstandskraft gegenüber Säureangriffen.
Wenn Krankheitserreger in die Mundhöhle eindringen, wirkt der Speichel antibakteriell, heilt Wunden und Entzündungen. Zudem reinigt Speichel die Zähne. Der Zahnschmelz überzieht die Zahnkrone. Zahnschmelz kann härtesten mechanischen Belastungen widerstehen. Auf Säuren wie z.B. Zitronensäure, Essigsäure oder Weinsäure reagiert er empfindlich. Je mehr Fluorid der Zahnschmelz hat, desto weniger können ihm Säuren schaden.
Gut essen mit gesunden Zähnen
Gesund essen steht nicht im Widerspruch zu geschmackvollem Genuss. Im Gegenteil. Schöne gesunde Zähne sind Lebensqualität pur. Zähne sind keine tote Materie. Damit sie gesund bleiben, müssen sie mit ausreichend Nähr- und Vitalstoffen, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen versorgt werden.
Der „Baktus“ liebt Süßes
Säure entsteht beim Verzehr von Kohlehydraten, Zucker und Stärke (u.a. in Kartoffeln, Brot oder Nudeln). Stärke und Süßes mögen einige Bakterien der Mundflora gerne. Mikroben bauen Zucker zu Säure ab. Dabei kann Karies entstehen, weil die Säure die Zahnoberfläche angreift und ihr Minerale entzieht.
Beim Schlafen wird nur wenig Speichel produziert und zudem die Abwehrfunktion des Speichels während des Schlafens reduziert. Deshalb nach dem abendlichen Zähneputzen keine zuckerhaltigen Nahrungsmittel zu sich nehmen.
Nach jedem Zuckerkonsum wird der Zahn an der Oberfläche angegriffen und es dauert etwa eine Stunde, bis die herausgelösten Mineralstoffe wieder in den Zahn eingebaut werden können.
Zucker ist auch in vielen anderen Lebensmitteln enthalten (z.B. in Wurst, Ketchup, Senf, Fertigsuppen, Säften, Fruchtjoghurts u.v.m.) Ein Blick auf die Inhaltsstoffe hilft, zuckerreduziert zu essen.
Sauer macht lustig – aber nicht die Zähne
Zahnerosionen bzw. das Auflösen der Zahnhartsubstanz entsteht durch Säureeinwirkung. Nahrungsmittel und Zitrusfrüchte wie z.B. Zitronen, Kiwi, Orangen und Grapefruit, Fruchtsäfte, Softdrinks, Limonaden und Sportgetränke sind häufig säurehaltig und enthalten zudem oft noch Zucker.
Die Säure greift die oberflächliche Zahnsubstanz an und ein Teil der dort eingelagerten Mineralien wird vom Speichel oder einem saueren Getränk in den Magen gespült. Speichel verdünnt und neutralisiert aggressive Säuren bis zu einem gewissen Grad, da sich gelöste Mineralien aus dem Speichel an die Zähne legen und die Oberfläche härten. Schluckweises Trinken oder über den Tag verteilte kleine Portionen von säurehaltigen Lebensmitteln verhindern die Remineralisierung durch den Speichel (Summationseffekt). Also besser, wenige Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen und „saure“ Getränke auf einmal trinken.
Vitamine und Mineralien
kann nur über die Nahrung aufgenommen werden und lässt sich nicht im Körper speichern. Vitamin C ist wichtig für das Immunsystem und den Aufbau von Bindegewebe, Zähnen, Zahnfleisch und Knochen. Bei ausreichender Versorgung mit Vitamin C können unsere körpereigenen Abwehrkräfte Kariesbakterien und andere Krankheitserreger effektiv bekämpfen. Fehlt es dem Körper an Vitamin C, sind sowohl die Entzündungsabwehr als auch die Wundheilung gestört.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Frisches Gemüse und Obst, Kräuter
bildet rote Blutkörperchen, neue DNA im Zuge des Zellwachstums und Folsäure. Ein Mangel an Vitamin B12 äußert sich häufig durch Verletzungen an den Mundschleimhäuten.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Fleisch, Fisch, Eier, Milch, Sauerkraut
Vitamin K in Verbindung mit Vitamin D ist positiv für die Knochenbildung und Stabilität der Kieferknochen. Bei Vitamin-K-Mangel treten häufiger Blutungen von Mundschleimhaut und Zahnfleisch auf.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Grüne Kohlsorten, Salat, Pflanzenöle, Nüsse
wirkt gegen Zahnfleischentzündungen.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Pflanzliche Öle, Nüsse, Süßkartoffeln
hilft gegen das Austrocknen der Schleimhäute.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Milchprodukte, Nüsse, Fleisch, Haferflocken
Folsäure ist an einer ganzen Reihe von wichtigen Stoffwechsel- und Wachstumsprozessen beteiligt. Ohne ausreichend Folsäure drohen Zahnfleischerkrankungen und Schäden bei der Entwicklung von Blut, Zellen und der DNA.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Gemüse, Salat, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte
Mineralien
Nicht nur Vitamine, sondern auch Mineralstoffe sind wichtig für die Gesunderhaltung von Zähnen und Zahnfleisch.
ist ein wichtiger Baustein unseres Knochengewebes. Kalzium fördert die Remineralisierung der Zähne und macht sie so widerstandsfähig gegen Karies. Für die Stabilität des Kieferknochens und der Zähne ist Kalzium sehr bedeutend. Um Kalzium in Knochen und Zähnen einlagern zu können, braucht der Körper auch Vitamin D (s. Vitamine).
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Grünes Gemüse, Obst, Nüsse, Kräuter
ist ein Bestandteil des Zahnschmelzes. Auch bei Phosphor ist Vitamin D nötig, um das durch die Nahrung aufgenommene Phosphor in Knochen und Zähnen einzulagern.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Obst, Gemüse, Milchprodukte, Hülsenfrüchte
härten den Zahnschmelz und machen ihn widerstandsfähiger gegen Säuren. Sie bremsen den Stoffwechsel der Kariesbakterien und vermindern deren Vermehrung. Nur wenige Lebensmittel enthalten so viel Fluoride und größere Mengen an Mineralstoffen und Spurenelementen wie schwarzer und grüner Tee. Ein Liter Tee liefert etwa die Hälfte des Tagesbedarfs.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Fisch, Tee, Walnüsse, Pilze, Meersalz und Zahnpasta mit Fluorid
wirkt gegen Zahnfleischentzündungen und Parodontitis.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel :
Vollkornprodukte, Kürbis- und Sonnenblumenkerne, Weizenkleie
Der regelmäßige Konsum von grünem oder schwarzem Tee härtet den Zahnschmelz und hemmt die Kariesbildung. Tee verhindert durch ein Bakterien-Enzym die Plaquebildung. Tee enthält zudem den Gerbstoff Catechin. Der greift positiv in den Stoffwechsel des Kariesbakteriums ein und lässt es praktisch „verhungern“. Vor allem grünerTee enthält deutlich mehr Polyphenole, die vor Karies schützen. Grüner Tee hat eine antibakterielle Wirkung auf die in der Mundhöhle angesiedelten Bakterien, die auch Mundgeruch verursachen.
Fazit
Genuss ohne Reue
Zahngesunde Ernährung besteht aus ballaststoffreicher Vollwertkost, viel Obst und Gemüse, wenig Süßem und Saurem. Die beste Ernährung kann eine gründliche Reinigung der Zähne und Zahnzwischenräume nicht ersetzen. Kleine Ernährungssünden lassen sich mit guter Zahnhygiene ausgleichen.
Auch mit sorgfältiger Pflege ist nicht jeder Zahnwinkel erreichbar.
Deshalb empfehlen wir
- 2 x im Jahr zur Kontrolluntersuchung
- 2 x im Jahr professionelle Zahnreinigung