für schöne und gesunde Zähne

Zahnhygiene

von

Moderne Zahnhygiene

Die Geschichte der Zahnpflege beginnt schon 5.000 v. Chr. Die Ägypter verwendeten ausfransende Zweige und Wurzeln als „Zahnbürsten“. Über China und Rom gelangte die Zahnbürste und der Zahnstocher nach Europa. Nähere Infos hierzu finden Sie in unserer Patienteninfo „Zahngeschichte“. Durch Forschung, Wissenschaft und Aufklärung erreichte die Zahnhygiene das heutige hohe Niveau.

Zahnpflege statt Zahnersatz

Mit regelmäßiger Zahnpflege und Prophylaxe können Sie enorm viel zur Erhaltung gesunder Zähne tun. Gute Zahnpflege kostet wenig ­ Zahnersatz viel. Gepflegte Zähne sind gesund und schauen zudem gut aus.

Wie entsteht Karies, Parodontitis?

Ohne regelmäßige Zahnpflege breiten sich im Mundraum Bakterien aus, die Karies und Parodontitis verursachen. Die zahnschädlichen Mikroorganismen ernähren sich von zuckerhaltigen Speiseresten, die sich zusammen mit Speichelrückständen als sogenannter Biofilm oder Plaque auf den Zähnen absetzen und den aufgenommenen Zucker in Säure umwandeln.

Die Säure greift die Zahnsubstanz an und mit der Zeit wird der Zahn porös und es entstehen Karies und Parodontitis. Wenn der Zahnbelag lange am Zahn haftet, nimmt er mineralische Bestandteile des Speichels auf und verhärtet zu Zahnstein.

Zahnstein ist an schwer erreichbaren Stellen auch mit guter Zahnpflege nicht zu vermeiden und sollte deshalb regelmäßig mit professioneller Zahnreinigung entfernt werden.

Was hat Speichel mit Zähnen zu tun?

Speichel schützt die Mundschleimhaut vor Austrocknung und Infektionen. Zusätzlich spult und reinigt er Mund und Zähne. Im Speichel sind auch Mineralsalze enthalten, die schädliche Säuren neutralisieren und Mineralverluste im Zahnschmelz reparieren. Während des Schlafs wird weniger Speichel produziert.

Deshalb ist eine gründliche Reinigung der Zähne am Abend besonders wichtig. Zuckerfreie Kaugummis helfen die Zahl der Karies verursachenden Bakterien im Speichel zu verringern.

Zähneputzen ­ wann und wie?

Drei bis 5 Minuten, morgens und abends sind nötig um Zahnbeläge von allen erreichbaren Zahnflächen zu entfernen. Optimal ist es die Zähne eine Stunde nach jedem Essen gründlich zu reinigen.

Ca. 70% der Zahnoberfläche können mit der Zahnbürste gereinigt werden.

Jeder Zahn hat fünf Seiten. Mit der Zahnbürste gut erreichbar sind Vorder- und Rückseite, die Schneidezähne und die Kaufläche. Beginnen Sie beim Zähneputzen mit den Kauflächen, dann folgen die Außenflächen.

Legen Sie den Bürstenkopf schräg (45-Grad) an den Übergang zwischen Zahnfleisch und Zahn an, damit die Borsten beides berühren.

Rotations- oder Fegetechnik?

Bei einer kreisende Putzbewegung werden Bakterien und Zahnbeläge unter den Zahnfleischrand gebürstet, was Entzündungen zur Folge haben kann. Fegen Sie deshalb mit der Bürste immer von „rot“ (Zahnfleisch) nach „weiß“ (Zahn) . Die Zahnbürste leicht schräg am Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn ansetzen und die Zahnbeläge mit einer Wischbewegung wegfegen .

Zähne putzen bei Füllungen und Implantaten

Zähne mit Füllungen, Kronen oder Implantaten sind besonders anfällig , weil sich am Übergang zur Zahnsubstanz leicht Bakterien ansiedeln. Bei einer Kieferknochenentzündung kann das Implantat seinen Halt verlieren. Deshalb auch künstliche Zähne gründlich und regelmäßig putzen.

Zähneputzen bei freiliegenden Zahnhälsen

Wenn sich das schützende Zahnfleisch zurückgebildet hat reagieren freiliegende Zahnhälse auf Kaltes, Heisses, Süsses oder Saures mit einem schmerzhaften Ziehen.

Maßnahmen:

  • verwenden Sie eine elektrische Zahnbürste - am besten eine Schallzahnbürste
  • kein zu starker Putzdruck
  • wöchentliche Fluoridierung (z.B. Elmex Gelee)
  • Zahnpasta für schmerzempfindliche Zähne (z.b Elmex sensitive oder Sensodyne
  • Mundspüllösung für schmerzempfindliche Zähne
Mundtrockenheit

Ein trockener Mund erschwert das Sprechen, Kauen und Schlucken. Langfristig drohen Schäden an den Zähnen, da die Mundflora aus der Balance gerät und Beläge länger an den Zähnen haften. Krankheitserreger und die fehlenden Mineralstoffe greifen Zahnfleisch und Zahnschmelz an. Mit dem fehlenden Speichel gehen nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Mineralstoffe und Verdauungsenzyme verloren.

Ursachen für Mundtrockenheit:

  • Chemotherapie
  • Rauchen
  • Medikamente (z.B. Anti-Depressiva/Schlafmittel/Blutdrucksenker)
  • Diabetes
  • Autoimmunkrankheit (Sjögren-Syndrom)

Was hilft bei Mundtrockenheit?

  • viel Wasser trinken
  • zuckerfreien Kaugummi kauen (z.B. Xylit)
  • Mundsprays gegen Mundtrockenheit aus der Apotheke
  • Rohkost und kauaktive Nahrung
  • an eine Zitrone denken und für die Nacht eine aufgeschnittene Zitrone auf das Nachtkästchen legen.
Kinderzahnpflege

Bakterielle Beläge greifen die weichen Milchzähnen stark an . Zusammen mit zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken bilden die Bakterien Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Karies verursachen. Besonders groß ist die Gefahr von Karies bei Kindern in den Furchen der Kauflächen, an den hinteren Backenzähnen und in den Zahnzwischenräumen. Deshalb schon ab dem ersten Zahn , morgens und abends, mit einer weichen Kinderzahnbürste und Kinderzahnpasta mit einem kindgerechten Fluoridanteil die Zähne regelmäßig putzen. Mit einer bunten Kinderzahnbürste macht das Zähneputzen mehr Spaß. Essbesteck der Kinder oder Schnuller sollten Erwachsene nicht in den Mund nehmen, da sonst Karieserreger auf Ihr Kind übertragen werden könnten. Machen Sie Zähneputzen mit ihrem Kind zum Ritual und bleiben konsequent.

Zahnseide oder Interdentalbürsten?

Beide sind wichtig, denn selbst mit regelmäßiger, richtiger Putztechnik werden manche Stellen nicht erreicht. Eine regelmäßige Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und Interdentalbürsten ist ergänzend zum Zähneputzen ganz wichtig, um Zahn- und Zahnfleischproblemen vorzubeugen. Die Zahnseide eignet sich besonders gut fur engstehende Zähne. Interdentalbürsten sind fur größere Zahnzwischenräume, Brücken oder Zahnspangen besser geeignet, denn sie haben eine größere Wirkung als Zahnseide, weil die Borsten mit ihren größeren Fläche mehr Zahnfläche erreichen. Größere Hohlräume zwischen den Zähnen reinigen Interdentalbürsten besser als Zahnseide.

Handzahnbürsten oder elektrische?

Bei richtiger Technik werden mit beiden Zahnbürsten die gleichen Resultate erreicht, Die elektrische Bürste verzeiht eine falsche Zahnputztechnik leichter, da sie vieles automatisch macht. Elektrische Zahnbürsten erfordern eine besondere Putztechnik.

Sie müssen mit der Zahnbürste Zahn fur Zahn entlang des Zahnfleischrandes abfahren und dabei die Bürste in jeden Zahnzwischenraum hinein schwenken um diesen gut zu erreichen. Worauf sollte man bei einem Griff achten? Ein ergonomisch geformter, gummierter, noppenverstärkter Griff ermöglicht eine gute Führung der Zahnbürste, damit auch schwierige Stellen gut erreicht werden können. Eine Federung am Zahnbürstengriff kann verhindern, dass das Zahnfleisch bei zu druckvollem Putzen verletzt wird. Spezielle Zahnbürsten mit längeren, besonders dünnen Borsten helfen, tiefer in die Zahnzwischenräume zu gelangen.

Zahnbürstenpflege

Spulen Sie die Zahnbürste nach dem Zähneputzen unter fließendem warmen Wasser gründlich ab. Am besten wird die Zahnbürste mit dem Kopf nach oben in einen Zahnputzbecher gestellt, damit der Bürstenkopf gut trocknen kann und sich keine Keime bilden.

Wie oft die Zahnbürste wechseln?

Die Zahnbürste sollte alle zwei Monate gewechselt werden, weil die Reinigungswirkung schon nach zweimonatigem Gebrauch um ca. 30 Prozent nachlässt. Nach grippalen Infekten, Halsschmerzen oder einer Herpeserkrankung sollte man die Bürste sofort wechseln. Zahnbürsten mit auswechselbarem Kopf sind ein Beitrag zum Umweltschutz.

Welche Zahnpasta?

Achten Sie darauf, dass die Zahnpasta frei von Zucker ist und Fluorid enthält zum Schutz vor Karies. Nicht zu empfehlen sind Zahnpasten, die Zähne aufhellen, weil sie oft Schleifkörper enthalten, die den Zahnschmelz angreifen.

Zähneputzen macht schlank!

Bei Hungergefühl hilft es manchmal, sich die Zähne zu putzen. Danach ist der Hunger meist geringer oder ganz verschwunden.

Fazit:

  • Regelmäßige Zahnpflege und Fluoridzufuhr
  • Gesunde Ernährung
  • 2 x jährliche Kontrolluntersuchung und professionelle Zahnreinigung

sind die Basis fur gesunde, schöne Zähne.

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